Präsidentinnen
Werner Schwab
Deutsches Theater Göttingen, Premiere 31.01.2004
Regie und Ausstattung: Kranz/Nordalm.
Mit: Ingrid Domann, Renate Heuser, Alina Manoukian.
- Pressestimmen
- "Eigentlich könnte es eine Show sein, signalisiert der bunte Glühwürmchenrahmen um die Bühne herum. Nicht ernst zu nehmen, oder doch? Bitterböse oder einfach nur urkomisch wie eine Comedy? Weit entfernt von dieser Welt oder doch ganz nah dran? Ein Stück, ein immerhin umstrittenes wegen seiner Fäkaliensprache, so in der Schwebe zu halten wie hier Werner Schwabs ‚Präsidentinnen' in Göttingen ist schon eine Kunst. Eine Kunst, die das Regieteam Daniela Kranz und Jenke Nordalm virtuos beherrschen...Drei auf der Bühne: Alte Schachteln mit komischen Klamotten...Die drei sitzen nebeneinander auf den Stühlen und lecken Wunden, die ihnen das Leben geschlagen hat... Wenn Grete und Erna sich gegenseitig überflügeln in ihren Fantasien, sich steigern in ihren uferlosen Sehnsüchten, geht das in Göttingen als atemloser Parforce-Ritt im Stil einer Sportreportage über die Bühne...Wer wird der Sieger sein?...Wie die ‚Abortgosche' aufräumt mit den falschen Träumen und ihr kurzerhand von den zwei anderen der Hals umgedreht wird, dass es nur so knackt, ist dann am DT ein herrlich inszeniertes Showende."
- Hessisch-Niedersächsische Allgemeine, Kassel 7. Februar 04
- "Dieses Damenkränzchen ist hemmungslos in seiner boshaften Beschränktheit und in seinem phantasiereichen Wahn von einem besseren Leben...Diese Inszenierung hat Schwabs blasphemische Wortmesse im Griff. Die Regiseurinnen Kranz und Nordalm haben aus der zynischen Milieustudie einen spannenden, tödlich endenden Damen-Krieg gemacht. So widerwärtig wie das einfache Leben sein kann, so drastisch ist dessen schauspielerische Darstellung dieser Minimal-Biographien...Rundum gelungener Schwabismus: schauspielerisch und sprachlich so gelungen abstoßend, dass es gewaltig beeindruckend ist."
- Göttinger Tageblatt 2. Februar 04