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Jenke Nordalm
Johannesstr.20
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Happy

von Doris Dörrie

Theater Rampe. Premiere 07.06.2013

Inszenierung: André Becker, Eva Hosemann, Jenke Nordalm

Bühne und Kostüm: Jelena Nagorni

Mit: Fredrik Jan Hofmann, Fabienne Elaine Hollwege, Christoph Kail, Stela Katic, Agnes Lampkin, Martin Schultz_Coulon 

 

Pressestimmen

Wie funktioniert das Glück? Auf der Suche nach Antworten verlässt die Kammerspiel-Adaption im Theater Rampe die geschlossenen Räume von Doris Dörries Kinofilmvorlage. "Happy" ist eine originelle Inszenierung über die Beziehung dreier Paare. Also wird dem Publikum Mobilität abverlangt. Zwei Gruppen verlassen das Theater, werden ins Atelierhaus, Filderstr. 34, begleitet, wo sie  - auf Sofas lümmelnd oder an der Zimmerwand lehnend - zwei Paaren bei den Vorbereitungen zu einer Essenseinladung zusehen. Die dritte Gruppe bleibt im Theatersaal. Den hat Jelena Nagorni in ein richtig schickes Loft vewandelt - Spielort der später stattfindenden Eskalation, die das Publikum, U-förmig platziert, beobachtet, belacht, betrauert. Denn das Theater, das ist nicht mehr als das Leben selbst, und die Schauspieler in ihren Rollen sind Stellvertreter der Zuschauer.

Stela Ktic gibt die Emilia als exzentrische und eigentlich todtraurige Frau. Martin Schultz-Coulon ist ihr Ex, der Zyniker Felix. Unter einem modernen Kronleuchter entwickelt sich am japanischen Tisch (der seiner speziellen Bauart und der Unkenntnis der Gäste wegen irrsinnige Körperverkrümmungen abverlangt) ein Drama griechischen Ausmaßes. Schließlich wir eine Wette zum Konstrukt für das Auslösen der Eskalation. Man spielt mit Augenbinden und fast nackt eine erwachsene Variante von "Blinde Kuh". Doch das Erkennen zweier Liebender wie in der Bibel wird in der Negation zur Zerreißprobe. Es geht um Nicht-mehr-Vertrauen, um Nicht-mehr-aufeinander-verlassen-Können, um Nicht-mehr-aushalten-Wollen. Um materielle, geistige, seelische Werte in der Partnerschaft. Turbulent, mit verzerrten Gesichtern, alle Kräfte ins Spiel bringend, toben, fauchen, brüllen die Protagonisten, fluchen über den "beschissenen Abend", der eines fiesen Tricks wegen eine Wahrheit ans Licht beförderte: "Wir haben uns nicht erkannt." Eine desaströse Erkenntnis. Ohne Hoffnung bleibt sie nicht. Zum Schluss wird das Publikum wieder mobil, läuft von Paar zu Paar, das seine jeweilige Zukunft verhandelt.

Stuttgarter Nachrichten 10. Juni 2013 

 

Die Rampe hat die Beziehungskomödie nun auf die Bühne gebracht - und von einem Regie-Trio inszenieren lassen. Ein aufwendiges Projekt.Die Bühnenversion der dialogstarken Beziehungskiste wird als interaktives Erlebnistheater inszeniert. Das Spiel mit den Räumen wird zur geschickt inszenierten Reise an der Grenze zwischen Realität und Fiktion. Denn das Stationendrama wird zum Teil in echten Wohnräumen gespielt. In drei Gruppen werden die Zuschauer in die Lebenswirlichkeit der drei Paare geführt, wobei ihnen jeweils die sprichwörtliche Brille aufgesetzt wird. Jede Sichweise bleibt bruchstückhaft und spiegelt so die subjektive Weltsicht der Charaktere. Über die wahre Gefühlslage der jeweils anderen bleiben sowohl Publikum als auch Figuren weitgehend im Unklaren. Die unterschwelligen Spannungen eskalieren erst infolge des vermeintlichen Experiments, und plötzlich steht die Frage offen im Raum: wann waren wir eigentlich das letzte Mal glücklich? Und zwar richtig glücklich und nicht einfach nur happy?

Stuttgarter Zeitung 11. Juni 2013 

 

Der Clou an der Inszenierung ist, dass der Auftakt an drei verschiedenen Spielstätten stattfindet. Die Zuschauer werden in drei Gruppen eingeteilt und dann in zwei Privatwohnungen und dem Bühnenraum mit den Paaren konfrontiert. Als es dann bei Charlotte und Dylan als Gastgeber im Bühnenraum der Rampe zum Treffen kommt, haben die drei Zuschauergruppen jeweils das Hintergrundwissen zu einem der Paare. Wie im richtigen Leben, man weiß vieles ungenau, der subjektiven Sicht sind alle Tore geöffnet. Die Idee der Inszenierung ist hervorragend. Die lebenstypische Unwissenheit verunsichert den Zuschauer gewollt und gezielt.

Ludwigsburger Kreiszeitung 10. Juni 2013