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Jenke Nordalm
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70176 Stuttgart

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Der Staat gegen Fritz Bauer

Nach dem gleichnamigen Film von Lars Kraume

Theater Gießen. Uraufführung 21.04.23

Inszenierung: Jenke Nordalm

Bühne und Kostüm: Hannah Landes

Musik: Ulf Steinhauer

Mit: Amina Eisner, Davíd Gaviria, Roman Kurtz, Anne-Elise Minetti, Nils Eric Müller, Germaine Sollberger, Pascal Thomas, Carolin Weber

 

Pressestimmen

Regisseurin Jenke Nordalm macht aus der Filmvorlage von Lars Kraume einen umjubelten Theaterabend, der die Ernsthaftigkeit des Themas mit der genau richtigen Portion Unterhaltung, Zeitkolorit und "Film-noir"- Ästhetik verbindet. Die Heile-Welt-Spießigkeit der Wirtschaftswunderjahre und die historische Schuld des Deutschlands - beides kommt zum Tragen. Wenn zu Beginn der Aufführung pinguinartige Frackträger zu 50er-Jahre-Persil-Reklame aufmarschieren, um ihre Westen weiß zu waschen, dann ist der Ton der Inszenierung gesetzt. Jenke Nordalm hat mit Stadttheaterdramaturg Tim Kahn das Drehbuch nicht nur theatertauglich gemacht, sondern daraus eine so unterhaltsame wie bittere Zeitreise gemacht. Vor der Werbekulisse der Eingangsszene liegt schließlich auch der als Jude und Homosexueller angefeindete Fritz Bauer, angeblich den Freitod suchend, in der Badewanne. So blitzsauber, wie sich die Deutschen der Wirtschaftswunderjahre gerne sehen, sind sie eben nicht. Roman Kurtz spiel den Frankfurter Generalstaatsanwalt, der die Jagd auf NS-Verbrecher als seine Lebensaufgabe sieht, mit großer Intensität und Ernsthaftigkeit. Sein Fritz Bauer ist eine überzeugende Verkörperung des unbeugsamen Generalstaatsanwalts, der als einer der wenigen Aufrechten im "Feindesland" vor seiner eigenen Bürotür mit den inneren Dämonen und äußeren Widersachern zu kämpfen hat.

Gießener Allgemeine, 23. April 23

 

"Wir dürfen uns niemals der Tyrannei beugen, niemals!" Der, der die mahnenden Worte mit bohrender Eindringlichkeit spricht, ist der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, den Roman Kurtz auf der Bühne des Gießener Stadttheaters bravourös verkörpert. Zweieinhalb Stunden erleben die Zuschauer den verzweifelten Kampf des "Generals" für Gerechtigkeit hautnah mit, und Roman Kurtz lässt einen in jedem Augenblick an der Gefühls- und Gedankenwelt des streitbaren, unnachgiebigen Juristen teilhaben... Das Premierenpublikum feierte alle Beteiligten - und ganz besonders den Hauptdarsteller für seine großartige Leistung - minutenlang mit Beifallsstürmen und hellem Jubel. Ein schöner Erfolg für Gastregisseurin Jenke Nordalm und ihr Team, die bei ihrer Arbeit vor der nicht ganz einfachen Aufgaben standen, nicht dem Film zu kopieren und eine eigene ästhetische Sprache für die Bühne zu finden. Beides ist der Inszenierung gelungen. Mit Verfremdungseffekten und parodistischen Einschüben setzt sich die Regisseurin einfallsreich von der Filmvorlage ab. Feindosierte Komik würzt das ansonsten ernste Geschehen.

Gießener Anzeiger, 24. April 23